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Die Bürgerhilfsstelle informiert:

Bürgerhilfsstelle Fridolfing organisiert Treffen

Die Bürgerhilfsstelle der Gemeinde Fridolfing und Vertreter der Polizeiinspektion Laufen haben Infos zum Thema „häusliche Gewalt“ gegeben. Anneliese Köberle von der Bürgerhilfsstelle lud Stellen und Organisationen aus dem Gemeindebereich zu einem „Runden Tisch“ ein, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien befasst sind.
Daran beteiligten sich Vertreter der Kindergärten und Krippen, der Grund- und Mittelschule Salzachtal, der Offenen Ganztagsschule, der Eltern-Kind-Gruppen, der Kinderarztpraxis der Praxisgemeinschaft Fridolfing sowie Zweiter Bürgermeister Egon Kraus und die Familien- und Jugendbeauftragten der Gemeinde.
Martin Schußmüller, Ansprechpartner für häusliche Gewalt bei der Polizei Laufen, gab Auskunft über die Fallzahlen aus dem Jahr 2019 und über die rechtlichen Maßnahmen und Möglichkeiten der Polizei. Diese sind oft sehr beschränkt, da die Geschädigten, meist die Partnerinnen der Hausgemeinschaften, erst bei einer Anzeige ein Verfahren ins Rollen bringen. Es gibt für die Geschädigten aber jederzeit die Möglichkeit, sich bei der Polizei zu melden und sich Rat und Hilfestellung bei den Beauftragten für häusliche Gewalt zu holen. Auch die Vermittlung zur weiteren Unterstützung durch Hilfsstellen von verschiedenen Organisationen ist jederzeit unverbindlich möglich.
Manuela Krammer, Jugendbeauftragte der Polizeiinspektion, informierte über die präventiven Maßnahmen in der Jugendarbeit. Hier gibt es viele Möglichkeiten zur Aufklärung und Information zu den Themen Alkohol, Drogen, Gefahren der digitalen Medien, Gewalt unter Jugendlichen, die auch in Zusammenarbeit mit Schulen oder Organisationen für Kinder- und Jugendliche angeboten werden.
Bei der anschließenden Diskussion unter den Beteiligten am Runden Tisch war es vor allem das „Aushalten müssen“, das sehr schwer zu akzeptieren ist. Man weiß um die häusliche Gewalt, aber der oder die Geschädigte müsse den tatsächlichen Schritt zur Mitteilung oder Anzeige selber machen. Hier und vor allem auch im Jugendbereich mit seinen vielfältigen Problemen ist es wichtig, dass dieses gesamte Netzwerk möglichst frühzeitig Anzeichen erkennt und immer wieder auf die Möglichkeiten der Hilfen aufmerksam macht.
Auch die Polizei sieht die Prävention und Hilfestellung als wichtige und wirksame Möglichkeit, Bürger besser zu schützen und zu informieren. − red

EUTB

Seit dem Sommer 2019 gibt es in Traunstein eine neuartige Beratungsstelle für Behinderte und deren Angehörige, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB).

Hier bietet Frau Ingrid Hollman kostenlose Beratung für alle Menschen mit Behinderung (und solchen, die davon bedroht sind) sowie ihnen nahestehende Personen an.

Frau Ingrid Hollmann hat selbst eine seelische Behinderung und unterstützte jahrelang Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsformen

Sie weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, wenn:
•    das Leben auf den Kopf steht
•    man das was man immer problemlos gemacht hat, auf einmal nicht mehr kann
•    man seine Ansprüche und Rechte nicht kennt oder Schwierigkeiten hat, diese einzufordern
•    man Unterstützung braucht, aber nicht weiß, wer einem helfen kann
•    niemand zuständig zu sein scheint
•    wichtige Fragen unbeantwortet bleiben
•    die Kommunikation schwierig ist
•    man das Gefühl hat, dass niemand nachvollziehen kann, was man durchlebt
•    man sich abhängig von Anderen fühlt
•    man den Blick auf die eigenen Ressourcen, Wünsche und Ziele verliert
•    immer wieder neue Formulare ausgefüllt werden müssen und man die Fragen nicht richtig versteht
•    man sich überfordert fühlt, Existenzängste hat oder die Zukunft nur noch schwarz zu sein scheint
•    man für seine Angehörigen da sein will, aber dabei an seine eigenen Grenzen stößt

Die Behörden und sozialen Angebote wirken oftmals wie ein undurchsichtiger Dschungel oder man fühlt sich in seiner aktuellen Lebenssituation unverstanden und allein gelassen.

Die EUTB kann hier als „Lotse“ dienen und einen ersten Überblick geben. Man kann sich in aller Ruhe zu einzelnen Fragen oder seiner ganz indivi-duellen Lebenssituation beraten lassen. Die Berater/innen der EUTB geben Auskunft zu den Änderungen in Zusammenhang mit dem neuen Bundesteilhabegesetz und zu den vorhandenen Leistungs-anbietern. Bei Bedarf begleiten sie auch zu weiter-führender Beratung bei anderen sozialen Dienst-leistern oder Behörden.

Die EUTB darf keine verbindliche Rechtsberatung oder Therapie anbieten. Doch sie berät zu allen Fragen der Rehabilitation oder Rente, Leistungen zur Teilhabe  für (Aus-) Bildung, am Arbeits- und im gesellschaftlichen Leben, zu Themen wie bar-rierefreies Wohnen, Freizeitgestaltung, Selbsthilfe, Mobilität, Schwerbehinderung, Hilfsmittel, Pflegeleistungen, Persönlicher Assistenz und Per-sönlichem Budget, und kann bei Antragstellungen unterstützen.
Wenn gewünscht unterstützt Frau Hollman die Ratsuchenden auch bei einer neuen Zukunftsplanung, dem (wieder-)entdecken von Ressourcen und der Formulierung von Wünschen und Zielen.

Informationen zu den Beratungsterminen:
•    Die offenen Beratungen finden jeweils am Dienstag und Donnerstag von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr in der Rosenheimer Straße 9 statt.

•    Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber es wird empfohlen, vor der Anreise kurz anzuru-fen. 

•    Die Beratung ist kostenlos, ergänzend zu den existierenden Beratungsangeboten und vor al-lem unabhängig von anderen sozialen Dienst-leistern oder Kostenträgern.

•    Die Beratung findet in barrierefreien Räumen statt, oder telefonisch, online und bei Bedarf auch Zuhause aufsuchend. Eine Beratung am Abend oder am Wochenende ist auf Anfrage möglich. Frau Hollman bietet Beratung in Deutsch, Englisch und Niederländisch an. Ein einfaches Gespräch in Französisch ist möglich.

Zurzeit ist Frau Hollman die einzige Beraterin im Landkreis Traunstein. Eine mit 10 – 15 Wochenstunden wird gesucht.

Trägerschaft der EUTB:
Gesetzlich ist die Ergänzende unabhängige Teil-habeberatung im neuen Bundesteilhabegesetz (§32 SGB IX) verankert und wird deutschlandweit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert.

Zu der EUTB in Traunstein gibt es ein Beratungs-angebot in Bad Reichenhall für den Landkreis Berchtesgadener Land. Zusammen bilden sie die EUTB Oberbayern Süd-Ost. Träger ist die OSPE e.V. (Oberbayerische Selbsthilfe Psychiatrie Erfahrener). In dieser Trägerschaft befinden sich EUTBs in sechs weiteren Regionen in Oberbayern. Die Mitarbeiter/innen aller dieser EUTBs sind mit einander vernetzt.